Parochie
Parochie?
Unter dem parochialen Prinzip wird verstanden, dass Christen zuständigkeitshalber einer Kirche zugordnet werden. Sie werden „rund um den Kirchturm“ gesammelt. Die Lebenden besuchen die angebotenen Dienst innerhalb der Kirche, die Verstorbenen werden auf dem Kirchhof beerdigt. Traditionell werden die Glocken so groß dimensioniert, dass ihr Läuten bis an den Rand der Parochie vernommen werden kann. So war es einmal.
Im Laufe der Zeit sind Orte enorm gewachsen. Es entstanden weit entfernt vom Kirchstandort neue Siedlungen. So werden und wurden durch Bauen neuer Kirchen neue Parochien etabliert. Aber streng genommen wurden die Christen dort nicht verwaltungsmäßig für das Gemeindeleben gewonnen, sondern z. B. durch Besuche wurde versucht, sie einzugliedern. Die Bindung war dann nicht das Wohnen in einem bestimmten Gebiet, sondern die Bindung an Personen. Der Pastor und andere Mitarbeiter der Gemeinde, auch Ehrenamtliche, wurden wichtig.
Offiziell hält die Landeskirche Hannorvers zwar am parochialen System fest, in der Praxis hat es aber eigentlich keinen Bestand mehr, weil jedes Gemeindeglied im Grunde wählen kann, von welchem Pastor er kirchliche Dienste beanspruchen möchte.